SonnenProjekte GmbH

Planung einer PV Freiflächenanlage: Netzanschluss, Pachtvertrag, Baugenehmigung

Eine PV Freiflächenanlage ist eine nachhaltige und wirtschaftliche Lösung zur Erzeugung von Solarstrom. Doch bevor der erste Sonnenstrahl in elektrische Energie umgewandelt wird, sind eine Vielzahl an Planungsschritten erforderlich. In diesem Artikel erfahren Sie, wie die Solarpark Planung abläuft, welche Faktoren wie Netzanschluss, Pachtvertrag und Baugenehmigung eine zentrale Rolle spielen, wenn Sie Ihre Flächen verpachten möchten.

1. Standortwahl und Flächensicherung für eine Freiflächen PV Anlage

Die Grundlage jeder PV Freiflächenanlage ist die geeignete Flächenauswahl. Hierbei kommen in der Regel landwirtschaftliche Flächen, Konversionsflächen oder brachliegende Areale infrage. Eine PV Anlage in der Landwirtschaft ermöglicht Landwirten, auch ertragsschwache Böden rentabel zu nutzen und langfristige Einnahmen zu sichern. Die wichtigsten Kriterien zur Standortwahl sind:

  • Sonneneinstrahlung und Verschattung
  • Bodenbeschaffenheit
  • Abstand zu Siedlungen
  • Naturschutz- und Umweltauflagen
  • Möglichkeiten zur Netzanschlussrealisierung

Eine verfrühte Unterzeichnung eines Pachtvertrags kann zu jahrelanger Unsicherheit führen, sollte sich der Standort letztlich als ungeeignet erweisen. Daher analysieren wir zunächst die Fläche, prüfen dann den Netzanschluss und schließen anschließend den Pachtvertrag ab, um sowohl für Verpächter als auch Investoren eine sichere Planungsgrundlage zu schaffen.

Wer landwirtschaftliche Flächen oder brachliegende Grundstücke verpachten möchte, sollte vorab prüfen, ob diese für eine PV Freiflächenanlage geeignet sind. Unser kostenloser Flächencheck hilft Ihnen dabei. 

2. Netzanschluss: Kapazität und Machbarkeit prüfen

Ein zentraler Punkt beim Solarpark Planen ist der Netzanschluss. Bereits in der frühen Planungsphase sollte die Netzkapazität mit dem zuständigen Netzbetreiber abgeklärt werden. Wesentliche Fragen sind:

  • Ist ein Einspeisepunkt in der Nähe vorhanden?
  • Welche Netzkapazität steht zur Verfügung?
  • Welche Kosten entstehen für den Netzanschluss?

Die Netzanschlussplanung beeinflusst die Wirtschaftlichkeit des Projekts erheblich. Ein hoher Investitionsbedarf für eine lange Netzanbindung kann die Rentabilität reduzieren.

Netzanschluss von Solarparks: Herausforderungen

Das EEG garantiert zwar grundsätzlich den Netzanschluss für erneuerbare Energien, doch durch den stark zunehmenden Ausbau neuer Projekte gerät dieses Prinzip an seine Grenzen. Der Netzanschluss für größere Solarparks ist daher oft ein komplexer Prozess.

1. Unverbindliche Netzauskunft und Reservierungsverfahren

Der erste Schritt zum Netzanschluss ist die unverbindliche Netzauskunft, die beim zuständigen Netzbetreiber angefordert wird. Hierfür haben Netzbetreiber bis zu acht Wochen Zeit – in der Praxis kann dies jedoch mehrere Monate dauern. Nach der Netzauskunft folgt das Reservierungsverfahren, das jeder Netzbetreiber individuell regelt.

2. Wirtschaftlich günstigster Netzverknüpfungspunkt

Der wirtschaftlich günstigste Netzverknüpfungspunkt kann sich kilometerweit entfernt befinden, was hohe Kosten für den Netzanschluss verursacht. Neben der Verlegung von Kabeln sind oft auch Übergabestationen oder Umspannwerke erforderlich. Deren Genehmigung und Bau können zusätzliche Verzögerungen nach sich ziehen.

3. Technische Herausforderungen im Stromnetz

Das deutsche Stromnetz wurde ursprünglich für zentrale Großkraftwerke konzipiert. Durch den massiven Ausbau von erneuerbaren Energien stößt es zunehmend an seine Kapazitätsgrenzen. Netzbetreiber haben unterschiedliche technische Vorgaben, insbesondere hinsichtlich der Notwendigkeit einer Übergabestation oder eines Umspannwerks. In einigen Regionen sind für diese Komponenten zusätzliche Bauanträge und Genehmigungen erforderlich, was den gesamten Netzanschlussprozess weiter verzögern kann.

Wichtige Komponenten einer Übergabestation:

  • Mittelspannungsschaltanlage (Verbindung zum Netz)
  • Parkregelung und Schutzsysteme (zur sicheren Einspeisung)
  • Monitoringsystem (zur Netzstabilität und Überwachung)

4. Lange Lieferzeiten für technische Komponenten

Eine weitere große Herausforderung sind die stark gestiegenen Lieferzeiten für Netzanschlusstechnik. Früher dauerten Bestellungen von Trafostationen ca. 8 bis 12 Wochen, heute liegen die Lieferfristen bei 20 bis 40 Wochen – verursacht durch Rohstoffknappheit bei Kupfer, Stahl und Beton und die hohe Nachfrage. Dies kann dazu führen, dass ein Solarpark fertig installiert ist, aber nicht ans Netz gehen kann, weil die Technik fehlt. 

5. Einfluss von Grundstücksnachbarn

Grundstücksnachbarn haben in manchen Fällen die Möglichkeit, den Leitungsausbau oder die Kabelverlegung zu blockieren, was den Netzanschlussprozess weiter erschwert.

3. Der Pachtvertrag für eine PV-Freiflächenanlage

Landbesitzer, die ihre Fläche für einen Solarpark verpachten möchten, benötigen einen Pachtvertrag. Dies ist ein rechtlicher Vertrag zwischen dem Flächeneigentümer (Verpächter) und dem Solarpark-Betreiber (Pächter).

Laut § 581 BGB verpflichtet sich der Verpächter, die Nutzung der Fläche zu ermöglichen, während der Pächter die vereinbarte Pacht entrichtet. Die Vergütung kann dabei entweder pauschal, leistungsabhängig oder als Mischform erfolgen.

Wichtige Bestandteile eines Pachtvertrags

Ein Pachtvertrag für eine Freiflächen PV sollte folgende Aspekte regeln:

  • Pachtgegenstand: Beschreibung der Fläche
  • Laufzeit: Üblich sind 20 bis 30 Jahre
  • Pachtzins: Festbetrag oder erfolgsabhängige Vergütung
  • Rechte und Pflichten: Zugang, Instandhaltung, Versicherung
  • Rückbauverpflichtungen: Abbau nach Laufzeitende und Absicherung durch Bankbürgschaft
  • Sonderkündigungsrechte: Regeln für den Flächenverkauf oder Betreiberwechsel

 

Grafik zu den Phasen der Planung einer Freiflächen PV

4. Baugenehmigung einer Freiflächen PV Anlage

Ist die Fläche gesichert und ein Pachtvertrag abgeschlossen, muss eine Baugenehmigung eingeholt werden. Dabei ist der Kontakt mit öffentlichen Stellen bzw. zur Kommune essenziell, da diese die Genehmigung erteilt und das Projekt mit den regionalen Vorschriften abstimmt.

Ob eine Genehmigung erteilt wird, hängt von der Art der Fläche ab:

  • Privilegierte Flächenermöglichen eine direkte Bauantragsstellung ohne langwieriges Bebauungsplanverfahren. Mehr über die Privilegierung von Solarparks erfahren Sie in unserem Blogartikel Privilegierte Freiflächen PV Anlage an Autobahnen und Bahnstrecken.

  • Für nicht-privilegierte Flächenist ein Bebauungsplanverfahren erforderlich, das je nach behördlicher und öffentlicher Beteiligung bis zu drei Jahre dauern kann. Die kommunale Planungshoheit bleibt bestehen, sodass Bebauungs- und Flächennutzungspläne angepasst oder neu erstellt werden müssen. Trotz des Aufwands profitieren Kommunen von Bürgerbeteiligung und wirtschaftlichen Vorteilen. Damit der Netzbetreiber den Solarstrom gemäß EEG vergütet, muss die Freiflächen PV Anlage innerhalb eines gültigen Bebauungsplans liegen.


Die Privilegierung von Flächen vereinfacht seit der Baugesetzänderung im Januar 2023 die Genehmigung für Solarparks entlang von Autobahnen und Schienenwegen deutlich. Das bringt den Vorteil, dass der Gemeinderat dem Bau einer Solaranlage nicht mehr zustimmen muss. Der Projektträger hat sogar einen Anspruch auf die Erteilung einer Baugenehmigung, wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind. Dennoch können öffentliche Belange oder Umweltvorschriften für die Genehmigung einer Freiflächen PV eine Rolle spielen, weshalb eine professionelle Planung unerlässlich ist. Unabhängig von der jeweiligen Privilegierungssituation ist unser Ansatz, die Gemeinde frühzeitig in die Planung des Vorhabens mit einzubeziehen, um wertvolle Hinweise und Anforderungen frühzeitig mit einfließen zu lassen.

Anforderungen an die Baugenehmigung

  • Einhaltung des Baugesetzbuches (BauGB)
  • Berücksichtigung des Natur- und Artenschutzrechts
  • Abgleich mit bestehenden Flächennutzungsplänen
  • Berücksichtigung der Raumordnung des Landkreises und des Landesentwicklungsplans der Bundesländer

Eine professionelle Planung spart Zeit und Kosten

Die Solarpark Genehmigung erfordert Fachwissen und eine enge Zusammenarbeit mit Netzbetreibern, Behörden und Flächeneigentümern. Durch eine sorgfältige Solarpark Planung, Netzanschlussprüfung und einen fundierten Pachtvertrag stellen wir sicher, dass ein Bauvorhaben realistisch und wirtschaftlich tragfähig ist. Dies vermeidet jahrelange Unsicherheiten und bietet allen Beteiligten eine sichere Grundlage.

 

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